Diabetes mellitus ist eine chronische Stoffwechselerkrankung, an der allein in Deutschland circa acht Millionen Menschen leiden. Die Dunkelziffer ist sogar noch höher. Unter dem umgangssprachlichen Namen „Zuckerkrankheit“ ist dieses Leiden zwar vielen Menschen grundsätzlich ein Begriff. Doch was genau eine derartige Erkrankung charakterisiert, ist häufig nicht klar. Hier erfahren Sie, was Diabetes mellitus ist und wie diese Krankheit entsteht. 

 

Definition von Diabetes mellitus

 

Mit dem Überbegriff Diabetes mellitus bezeichnet man eine chronische, nicht übertragbare Stoffwechselerkrankung, die sich durch dauerhaft erhöhte Blutzuckerwerte bemerkbar macht. Hervorgerufen werden diese durch einen Mangel an Insulin oder eine verminderte Wirkung dieses Hormons. Bleibt die Erkrankung unerkannt oder wird sie nicht rechtzeitig behandelt, kann sie zu einer Schädigung der Gefäße oder einiger Organe führen. Mit der richtigen Behandlung ist allerdings auch mit Diabetes ein glückliches und weitestgehend unbeschwertes Leben möglich.

 

Die Geschichte des Diabetes

Bereits in der Antike beschäftigten sich Gelehrte mit der „Zuckerkrankheit“. So geht auch der Begriff „Diabetes“ (altgriechisch „durchfließen“) auf den griechischen Arzt Aretaios zurück. Der Brite Thomas Willis fügte im Jahr 1675 schließlich den Begriff „mellitus“ (lateinisch „honigsüß“) hinzu und schlussfolgerte, dass die Ursache der Erkrankung im Blut zu finden sein müsse. Eine Heilung fand er allerdings nicht. In den folgenden Jahrhunderten erforschten Ärzte aus aller Welt die Ursachen und Heilungsoptionen der Krankheit..

 

Die unterschiedlichen Diabetes-Arten

 

Mediziner unterscheiden bei Diabetes mellitus zwischen verschiedenen Typen. Am verbreitetsten ist Typ-2-Diabetes. Typ-1-Diabetes beginnt in der Regel bereits in jungen Jahren. Der Körper kann bei einer Erkrankung kein Insulin mehr produzieren, und in der Folge entsteht ein absoluter Insulinmangel. Dabei werden die insulinproduzierenden Betazellen in der Bauchspeicheldrüse durch körpereigene Antikörper zerstört, die Glukose kann nicht mehr in die Zellen gelangen und verbleibt stattdessen im Blut. Da damit ein stark erhöhtes Risiko für Gefäß- und Nervenerkrankungen einhergeht, führen Menschen mit einer Typ-1-Diabetes-Erkrankung ihrem Körper in der Regel Insulin zu. Die benötigte Dosis wird immer wieder optimiert, um den Blutzuckergehalt auf dem richtigen Level zu halten.

Deutlich häufiger tritt eine Typ-2-Diabetes-Erkrankung auf. Bis zu 95 Prozent aller Betroffenen leiden an dieser Variante. Bei Typ-2-Diabetes entwickeln die körpereigenen Zellen eine Resistenz gegen Insulin. Der Körper reagiert darauf zunächst mit einer Überproduktion von Insulin, die dann dazu führt, dass die Bauchspeicheldrüse nicht mehr ausreichend Insulin produzieren kann, sodass mit der Zeit ein Mangel entsteht. Insbesondere früher entstand Typ-2-Diabetes erst im höheren Alter, weshalb sie umgangssprachlich oft auch als „Altersdiabetes“ bezeichnet wurde. Mittlerweile erkranken allerdings auch immer häufiger junge Erwachsene oder sogar Minderjährige daran.

Neben dem häufig auftretenden Typ-2- und der deutlich selteneren Variante Typ-1-Diabetes gibt es auch verschiedene Sonderformen, die allerdings ebenfalls vergleichsweise selten auftreten. Die am weitesten verbreitete Gestationsdiabetes kann Frauen während einer Schwangerschaft betreffen. Hierbei handelt es sich in der Regel um eine vorübergehende Störung des Blutzuckerspiegels, die nach Beendigung der Schwangerschaft normalerweise verschwindet. Eine Erkrankung kann allerdings das Risiko erhöhen, zu einem späteren Zeitpunkt an Typ-2- oder Typ-1-Diabetes zu erkranken.

 

Auch mit Diabetes ist ein unbeschwerter Alltag möglich. 

 

Gründe für eine Diabetes-Erkrankung

 

Im menschlichen Körper kommt dem Hormon Insulin eine wichtige Rolle zu. Dieser Botenstoff sorgt nämlich dafür, dass nach der Nahrungsaufnahme Glukose, also Zucker, über das Blut in die Körperzellen gelangt und dort dann in Energie umgewandelt werden kann. Produziert wird das Insulin in den Langerhans-Inseln in der Bauchspeicheldrüse. Wenn der Körper nun zu wenig oder gar kein Insulin mehr produziert, kann die Glukose nicht mehr in die Zellen gelangen, sondern verbleibt im Blut. Diese Stoffwechselerkrankung nennt man dann Diabetes mellitus.

Die Gründe für die unterschiedlichen Varianten sind verschieden. Neben einer erblichen Veranlagung, einer hormonellen Erkrankung, einer Infektion der Bauchspeicheldrüse oder fortschreitendem Alter können auch beeinflussbare Faktoren, zum Beispiel mangelnde Bewegung, schlechte Ernährung und Übergewicht, zu einer Erkrankung führen.

 

Folgen und Behandlungsoptionen von Diabetes mellitus

 

Wird eine Diabetes mellitus nicht oder nicht rechtzeitig behandelt, können akute oder chronische Komplikationen die Folge sein. Zu den akuten Komplikationen zählen unter anderem Über- oder Unterzuckerung sowie Infektionen zum Beispiel der Haut oder Schleimhäute. Chronische Folgen können über Jahre unbemerkt bleiben und zu Schädigungen an den Blutgefäßen oder am Nervensystem führen. Zudem besteht das Risiko schwerwiegender Folge- oder Begleiterscheinungen wie Herzerkrankungen, Schlaganfällen, Nierenversagen, Sehstörungen oder Fußamputationen bedingt durch chronische Wunden.

Wird eine Diabetes allerdings rechtzeitig erkannt und werden die notwendigen Schritte eingeleitet, können Betroffene ein langes und glückliches Leben führen. Die Therapie besteht aus verschiedenen Faktoren. Zum einen wird die Ernährung angepasst und es wird durch regelmäßige sportliche Betätigung das Gewicht reduziert. Dazu können unterschiedliche Medikamente dabei helfen, die Erkrankung unter Kontrolle zu bringen. Sind diese Methoden nicht ausreichend, wird eine Insulintherapie genutzt, um den Blutzucker zu regulieren. Moderne Messsysteme wie FreeStyle Libre 3 helfen dann dabei, den aktuellen Zuckerwert im Blick zu behalten und warnen frühzeitig bei Unregelmäßigkeiten.1

 


 

1. Alarme sind standardgemäß ausgeschaltet und müssen eingeschaltet werden.

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