Sandra goes USA
In Chicago gibt es eine unfassbar bunte Restaurant-Szene: Es sind so viele verschiedene Angebote – von Steak und Meeresfrüchten bis hin zu Pizza, Burger oder asiatischen Gerichten – dass ich gefühlt jeden Tag etwas Neues ausprobiert habe.
Natürlich war auch schon die typische Chicagoer Pizza dabei. Sie heißt hier Deep Dish Pizza, weil der Teig der Pizza nicht nur den Boden bedeckt, sondern am Rand richtig hochgezogen wird. Quasi wie ein Kuchen. Das Ganze wird mit Tomaten, Mozzarella und Wurst aufgefüllt. Ganz schön mächtig, aber lecker. Weil mein Bewegungsradius hier so groß ist mit Training, Spielen und immer wieder Sightseeing-Touren, bei denen ich kilometerweit laufe, muss ich noch nicht einmal groß gegensteuern.
Ich habe mich außerdem in amerikanische Eiscreme verliebt. Es gibt zum Beispiel eine Kette mit elf Geschäften in der Stadt, ich habe noch nie so leckeres Eis gegessen! Sie mixen Geschmacksrichtungen, die völlig abgefahren sind. Könnt ihr euch vorstellen, wie Wildbeere mit Lavendel schmeckt oder Salted Peanut Butter mit Schokoladenstückchen? Die Konsistenz ist super cremig und fast jede Sorte hat etwas Überraschendes, was du in der Kombination noch nie geschmeckt hast. Einmal habe ich die Probiersession mitgemacht und 16 verschiedene Sorten verkostet. Einfach unvorstellbar cool und lecker.
Ein Bier-Tasting, das ich mit meiner Mannschaftskollegin im Michael Jordan’s Steakhouse mitgemacht habe, gehört zu meinen weiteren Highlights. Zunächst hatten wir ein etwas komisches Gefühl, weil wir für die Location etwas zu lässig gekleidet zu sein schienen. Beim Blick in die Karte war uns dann schnell einiges klar. Es gab zwei Menüs: Auf einem standen Steakspezialitäten ab 150 $ aufwärts. Die zweite Karte bot eine große Auswahl an Gerichten zu moderateren Preisen an, von Salaten und Suppen bis hin zu Steaks. Man konnte auch ein Bier-Tasting dazubuchen, was ich ziemlich cool fand. Ich habe zum ersten Mal IPA getrunken, das ist in der amerikanischen Craft-Beer-Szene sehr beliebt. IPA Beer, also India Pale Ale, kommt eigentlich aus Großbritannien und ist doppelt gehopft und extrastark. Es ist ein herzhaftes, volles Bier mit einer großen geschmacklichen Bandbreite an fruchtigen Nuancen und hat dazu noch einen sehr hohen Alkoholgehalt, der sich bemerkbar machen kann. Zum Glück waren es nur kleine Probiergrößen, die wir serviert bekommen haben.
Immer wieder ein Erlebnis ist die Rooftop-Bar im London House. Sie liegt eigentlich etwas versteckt und gilt als Geheimtipp. Für mich ist sie der Place to be in Chicago. Der Blick über die Skyline und runter auf den Fluss ist einmalig – insbesondere in den Abendstunden bei Sonnenuntergang. Du kannst dort essen und trinken oder abends nur auf ein Getränk vorbeischauen. Einen Lieblingsdrink habe ich dort auch entdeckt: Espresso Martini, eine Mischung aus Espresso, Kaffeelikör und Wodka – der perfekte Sundowner nach einem erlebnisreichen Tag.
Sandras Reise miterleben
Sandra Starke, deutsche Profifußballerin und Diabetespatientin, spielte von Mitte Mai bis Ende Juni 2023 für die Chicago Red Stars. In ihrem neuen Reiseblog berichtet sie von ihrer Zeit in den Staaten – den Herausforderungen, den Überraschungen und den schönsten Momenten.
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